Khatanbaatar Magsarjaw
Er ist der bedeutendste militärische Führer in den Kämpfen um die nationale Unabhängigkeit der Mongolei am Anfang des 20. Jahrhnderts. Er lebte von 1877 bis zum 3. September 1927. Sein Geburtsort ist Khutag Öndör im Bulgan Aimag an der Selngebrücke, wenn man von Erdentet über Bulgan zum Khuvsgul fährt.
Sein Ehrenname „Standhafter Held“ wurde 1924 erweitert in „Ardyn Khatanbaatar“, standhafter Held des Volkes, als er auf seine feudalen Titel verzichtete und in die Mongolische Volkspartei eintrat. kurz vor seinem Tod wurde er Kandidat für deren Zentralkomitee.
Sein Mausoleum (mit Museum) wurde auf einem Hügel bei der Provinzhauptstadt Bugan in Form einer Jurte errichtet.
Sein Leben wurde in dem zweiteiligen mongolischen Film Khatanbaatar verfilmt, der 1981 auf dem Moskauer Filmfestival gezeigt wurde. Eine ausführliche Biographie auf Englisch findet sich in Wikipedia.
Als 1911 die Mongolei ihre „erste Unabhängigkeit“ erklärte, war er in Khovd stationiert und wollte den chinesischen Amban (Statthalter) zur Aufgabe bewegen. Dieser weigerte sich, worauf Magsarjaw sich in Urga Insturktionen für das weitere Vorgehen besorgte. Zusammen mit dem General Damdinsüren ritten sie erneut nach Khovd und besiegten gemeinsam mit Damijantsan die dort stationierten chinesischen Truppen. Magsarjaw und Damdinsüren konnten dabei ein noch größeres Blutbad der Kämpfer des Dambijantsan unter den Chinesen verhindern, denen ein freies Geleit verschafft wurde.
Als 1919 der chinesische General Xu Szusheng in Urga einmarschierte und damit diese erste Unabhängigkeit beendete, wurden Masarjaw und Damdinsüren eingekerkert. Damdinsüren erlag den Foltern, Magsarjaw wurde von dem russischen weißgardistischen Abenteurer Baron Roman von Ungern-Sternberg befreit und diente ihm für zwei Monate als Premierminister. Ungern-Sternberg galt eine kurze Zeit für viele Mongolen als Befreier. Diese Meinung änderte sich bald und Magsarjaw kämpfte an der Spitze des Aufstands gegen dessen Schreckensherrschaft. Es waren seine Soldaten, die einen großen Teil der Truppen des Barons besiegten und ihn schließlich mit Einheiten der Roten Armee gefangennahmen. ungern-Sternberg wurde später im heutigen Nowosibirsk (damals: Nowonikolajewsk)
Veronika Veit hat 1973 an der Universität Bonn ihre Doktorarbeit über Khatanbaatar Magsarjaw geschrieben, die 1974 im Druck erschien und noch manchmal antiquarisch zu bekommen ist.