Überspringen zu Hauptinhalt

Einiges zur Kultur der Burjaten

Die Burjaten unterscheiden sich in mancher Hinsicht von den Steppennomaden der Mongolei. Dies hat seine historische Ursache. So siedelten die Burjaten vorweigend um den Baikalsee und waren sehr viel früher als die übrigen Mongolen mit dem zaristischen Russland konfrontiert. Diese Konforntation führte neben vielem anderen, auch beklagenswertem, dazu, dass der Bildungsgrad der burjatischen Bevölkerung sehr viel früher enwickelt wurde. Burjatische Handwerker, speziell Eisenhandwerker, waren im Sibirien gefragt, bis infolge der Niederlage Russlands 1905 gegen Japan ihre Verfolgung in Russland einsetzte.

In den Siedlungsgebieten der Burjaten nördlich des Sajangebirges um den Baikalsee war die Wirtschaftsweise infolge größerer Niederschläge bei weitem nicht so sehr vom Nomadismus geprägt. So hat Irkutsk fast doppelt so viel Regen wie Ulaanbaatar. Die Weiden in der heutigen burjatischen Republik in Russland sind dementsprechend sehr viel saftiger als in der Mongolei, es werden sehr viel mehr Rinder gehalten und die Viehhalter sind eher Bauern mit festen Häusern als typische Nomaden. Neben der Viehwirtschaft zählt auch der Getreideanbau seit langem zur materiellen Kultur der Burjaten.

Sesshaftigkeit, große Viehherden und Getreide: in Summe führt dies dazu, dass die Burjaten unter allen mongolischen Ethnie eindeutig das beste Brot backen. Dazu wurde selbst der Jurtenofen um ein Ofenrohr erweitert, in das genau ein Brot passt. und wer schon einmal echte burjatische Sahne gegessen hat, wird sie sohol der europäischen Butter als auch dem mongolischen Örom vorziehen.

Heute sind es vorwiegend Burjaten, die in der Mongolei die Holzhäuser bauen. In den nördlichen Wäldern der Ostmongolei werden die Bäume im Baukastensystem erbaut, die Teile nummeriert und der gesamte Bausatz dann zum Kunden transportiert. Da der private Holzeinschlag kostenlos ist und nur zum Bau eines Hauses für privaten Nutzung dadurch ermöglicht wird, kommt es immer wieder dazu, dass jeder Angehörige der Familie ein (Holz)-Haus irgendwo in der Mongolei besitzt, das in Wirklichkeit längst verkauft ist.

Die Tracht der Burjaten ist durch einen Winkel auf der Brust des Deels in den Farben Gelb, Schwatrz und rot gekennzeichnet. Wie uns erklärt wurde, steht dabei Schwarz für die Trauer (der Verfolgung9,  Rot für das vergossene Blut der Ermordeten und Geld für die Sonne, d.h. die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Frauen haben einen Deel-Rock, der an der Forntseite vielfach „gefältelt“ ist (ähnlich wie die „Juppe“ der Bäuerinnen im Bregenzer Wald).

An den Anfang scrollen