Die Dsungaren / Oiraten
Spätestens mit dem Zerfall der Yüan-Dynastie in China wurde das mongolische Kernland bis weit nach Zentralasien hinein von den Oiraten zw. Dsungaren. dominiert. So zeigt ein US-amerikanischer Atlas von 1935 (Albert Hermann: Historical and Commercial Atlas of China, Harvard University Press. 1935) schon für das 15. Jahrhundert das mongolische Kernland als von Oiraten beherrscht, während andere Karten schon die Khalkha im Kernland verorten und die „4 Oiraten“ weiter im Westen ansiedeln.
Wie dem auch sei: Die Geschichte der Mongolen wird bis Ende des 17. Jahrhunderts von den Oiraten bestimmt. Aus dem mongolischen Kernland wurden sie in vielen Kämpfen und der Herausbildung der „Khalkha“-Mongolen im Verlauf des 15. Jahrhunderts wieder nach Westen zum Altai verdrängt.
Als Dsungarisches Kanat wird ein Steppenreich der Oiraten bezeichnet, das von 1636 bis 1759 bestand. Es bildete einen Gegenpol zu den Khalkha-Mongolen, deren südliche Fürsten sich 1636 den Qing unterwarfen und mit Zanabazar den ersten Bogs Gegen bestimmten. In der nördlichen Mongolei versuchten die Dsungaren bis Ende des 17. Jahrhnderts, ihre Vorherrschaft zu behaupten. Sie wurden unter ihrem Khan galsan 1696 an der Tola von chinesischen Truppen vernichtend geschlagen.
Die Dsungaren lieferten sich auch in der Folge viele Kriege mit den Qing.Kaisern, konnten 1720 sogar erneut Lhasa erobern, wurden aber in den 1750er Jahren von chinesischen Truppen vernichtet.
Der letzte Aufstand der Dsungaren gegen die chinesischen Truppen fand 1757 unter dem legendären Anführer Amarsanaa statt. Dieser Aufstand führte u einer fast völligen Ausrottung der Dsungaren. Laut K. Kollmar-Paulenz: Die Mongolen, S. 95, rechnen zeitgenössische chinesische Quellen vor, dass von den etwa 600.000 Dschungaren 30 % ermordet wurden, 20 % zu den Russen und Kasachen flohen und 40 % an den Pocken starben siehe Wikipedia-Eintrag zum Dsungarischen Khanat).
In den Käpfen um die Unabhängigkeit von China in Hovd spielte die Figur Amarsanaa wieder eine wichtige Rolle. Dambijantsan (Ja Lama), ein Kalmücke (also ein Oirate), inszentierte sich als dessen Widergeburt.
Die Kalmücken
Eine eigene Geschichte schrieben die Kalmücken, die um 1640 aus den innerasiatischen Steppen bis an die untere Wolga zogen, wo sie teilweise noch heute leben. Ihre Geschichte kann hier nachgelesen werden.