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Alltagskultur

Das Leben in der Steppe ist ein meist recht einsames Leben. Ein bis drei Ger bilden ein Ail, in dem das ganze Leben stattfindet. Doch das Leben ist deshalb kein Leben, das keine Sitten und Gebräuche entwickelt hat, im Gegenteil. Schon im „einsamen“ Alltag sind in der Steppe Kulturformen entstanden, die von hoher intellektueller Herausforderung zeugen.

Kommt es zu einem Besuch, so finden geradezu zeremonielle Zeremonien der Begrüßung und des Abschieds statt. Fast stundenlang wird sich dem gegenseitigen Ergehen, vorwiegend dem Wohl der Tiere erkundet, bevor es „zur Sache geht“. Geschenke werden oft erst am Schluss der Begegnung auf einem seidenen Gebtstuch, einem Khdak überreicht, um nicht die Aufmerksamkeit von Gast oder Gastgeber abzulenken. Zum abschied wird von der Chefin der Jurte der Milchsegen erteilt, indem aus einem Topf mit Milch mit einer Kelle in alle Himmelsrichtung etwas Milch verspritzt wird.

Große Feste finden in der Steppe zweimal im Jahr statt: Im Sommer das Naadam. die „vier Spiele der Männer“, das auf dem Land so etwas wie bei uns die Kirchweih oder das dörfliche Erntedankfest darstellt. Es treffen sich alle Familien des Kreises und neben den Wettkämpfen werden Informationen ausgetauscht, Ehen angebahnt, Beschlüsse für das folgende Jahr gefällt usw. Das zweite Fest ist Zagaan Sar (Weißer Monat), das lamaistische Neujahrsfest, bei dem die gesamt Familie zusammenkommt und sich vor allem bei den Familienoberhäuptern triff. Wesenliche Geste dabei ist die, dass die jüngeren die Unterarme der alten auf die eigenen Arme legen und so das Gelüdbe erneuern, die Alten zu stützen. Dabei wird – wie bei uns das Bleigiessen – eine bestimmte Form des Shagai gespielt, die einen ähnlichen Orakelcharakter hat.

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