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DDR-Literatur über die Monglei

Mit der Aufnahme der DDR in den RGW und der beginnenden Unterstützung der VW Mongolei durch die DDR wuchs auch das Interesse, mehr über dieses Land zu erfahren. Für die Bürger der DDR war die Mongolei das Land, in das eine Auslandsreise überhaupt möglich erschien (neben den sozialistischen Staaten Osteuropas, der Sowjetunion, Nordkorea, Nordvietnam und Kuba).

So erschien schon 1960 in der Reihe „Land und Leute“, einer Art Reiseführer, ein Heft von knapp 70 Seiten unter dem Titel „Mongolische Volksrepublik“,

Kurt David verfasste zur Mongolei vor allem Kinder- und Jugendbücher wie: „Der singende Pfeil“, „Der schwarze Wolff“, „Tenggeri“, „Bärenjagd im Chentei“, „Der Bär mit dem Vogel auf dem Kopf“, „Der Khan mit den Eselsohren“. Die Bücher sind antiquarisch noch zu bekommen.

1967 erschien in der DDR das Buch „Waffengefährten“ von Konstantin Michailowitsch Simonow über den Krieg gegen Japan im Jahr 1939, zu dem Simonow als Korrespondent entsandt worden war. Der Band ist der erste von drei Bänden über den zweiten Weltkrieg und einer der ganz wenigen, die über die ersten kriegerischen Auseinandesetzungen des zweiten Weltkriegs berichtet. im Zusammenhang der Mongolei ist von diesem Krieg vor allem die Schlacht vom Chalchin Gol bekannt. Der Krieg umfasste aber mehrer bewaffnete Zusammenstöße.

Waltraut Fischer: Mongolia – Land der Gräser

Mit dem Untertitel: Reisebuch einer Malerin erschien 1986 im Buchverlag „Der Morgen“ in Berlin dieses mit den charakterischen. an die tradiitonelle Malerei der Mongolei angelehnten Illustrationen wunderbare Buch, in dem die Autorin ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus vielen Reisen, die sie seit 1977 in der Mongolei unternahm, ausbreitet. Anders als viele andere Veröffentlichungen aus dem Realen Sozialismus vermittelt dieses Buch einen sehr persönlichen Eindruck – vom Land, der Natur und vom Leben in der sozialistischen Volksrepublik. Waltraut Fischer hat auch mongolische Märchenbücher illustriert und selbst übersetzt (siehe dort).

Kurt Rückmann: Das Geheimnis der fünf Pfeile

Ein völlig anderes Reisebuch ist dieser Band, der 1961 erschien und explizit die sozialistische Mongolei beschreibt. Dabei vermittelt das Buch durchaus Wissen über die Geschichte des Landes, über Religion, bisherige Wirtschaftsweise und Gesellschaftsstruktur. Aber sein Hauptaugenmerk liegt auf den Veränderungen in die Moderne, und das heisst bei ihm natürlich Sozialismus. Wer sich dafür interessiert, wie die Moderne in den Zeiten der Volksrepublik und hier insbesondere in den 1950er Jahren einzug in das Land Einzug gehalten hat, was sich in allen Lebensbereichen auswirkte, kann hier manches interessante Detail finden.

Johannes Schubert: Paralipomena mongolica

1971 veröffentlichte das damalige Völkerkundemuseum Leipzig als Heft 19 seiner Veröffentlichungen im Akademie-Verlag Berlin Notizen von Johannes Schubert, die er über die Mongolei gesammelt hat, die aber noch nicht oder nur teilweise in seine Veröffentlichungen eingeflossen sind. „Zur Seite gelegtes“ – das ist die Übersetzung des altgriechischen „paralipomena“. Der Band ist manchmal noch antiquarisch zu bekommen und für Menschen, die sich intensiv mit der Mongolei beschäftigen wollen, sehr interessant. Als reine Lektüre taugt es nicht. Es sind eben Notizen.

Schubert hat bei Erich Haenisch in Leipzig Mongolistik studiert, war im Nationalsozialismus als Tibetologie an der Auswertung der SS-Expedition nach Tibet beteiligt. Nach 1945 war er in der DDR Professor für Tibetologie.  Die Paralipomena sind die Notizen, die er auf seinen Forschungsreisen in die Mongolei 1959 und 1961 unternehmen konnte.

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