Fritz Mühlenweg
Sein Buch „In Geheimer Mission durch die Wüste Gobi“ ist der Klassiker der Jugendliteratur zur Mongolei schlechthin. Der Autor Fritz Mühlenweg war insgesamt dreimal in der Mongolei; zuerst als Buchhalter der Hedin-Expedition 1928, später noch zweimal, auch zur Rückführung eines deutschen Meteorologen vom Edsin Gol.
Doch dieses Buch ist nicht das einzige, das Fritz Mühlenweg zur Mongolei geschrieben hat. Sein gesamtes Werk hat der kleine Verlag „Libelle“ in Zusammenarbeit der beiden Inhaber Eckehard Faude und Elisabeth Tschiemer in Zusammenarbeit mit einer Tochter Mülenwegs neu herausgegeben. Es ehrt diesen kleinen Verlag, dass er einen Verkauf des Verlags abgelehnt hat, wenn nicht die Aufrechterhaltung dieses Teils des Verlagsprogramms garantiert bliebe.
Unter den europäischen Teilnehmern der Expedition war er einer der ganz wenigen, der sich für die mongolischen Begleiter interessiert, der deren Sprache lernte (das Wortverzeichnis am Ende des Buches wird auch heute noch in der Mongolei verstanden) und der ihre bedrängte Lage in der allmählich von Chinesen bevölkerten Steppe zur Kenntnis nahm.
Im Sommer 2012 ist im alten Bahnhof in Allensbach am Bodensee, dem Heimatort von Fritz Mühlenweg, endlich ein kleines Museum eingerichtet, dessen Besuch dringend empfohlen wird.
Gudrun Pausewang hat unter ihrem richtigen Ehenamen Gudrun Wilcke in ihrer Doktorarbeit Fritz Mühlenweg zu den zu Unrecht (fast) vergessenen Autoren guter Jugenliteratur der 50er Jahre gerechnet. Recht hat sie.
Mühlenweg ist dabei nicht „nur“ ein Verfasser spannender Jugend- und auch Erwachsenenbücher zu Mongolei, Er war Maler und zog sich mit anderen, die Deutschland nicht mehr verlassen konnten, Ende des Faschismus auf den „Höri“, einer Landschaft am Bodensee zurück. Dort lebte er Nachbarschaft mit dem Freund Otto Dix. Er verfasste geniale Nachdichtungen chinesischer Literatur und illustrierte Jugendbücher. So lernte der Verfasser dieser Zeilen Fritz Mühöenweg zuerst als Illustrator der Bilderbuchs vom „Glücklichen Löwen“ kennen. Für eine Teilnehmer an einem Pfadfinderlager, zu dem ihn sein Malerkollege Erich Münch von der schwäbischen Sezession einladen wollte, war er dann schon zu krank.