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Fritz Mühlenweg

Fritz Mühlenweg war insgesamt dreimal in der Mongolei; zuerst als Buchhalter der Hedin-Expedition 1928, später noch zweimal, auch zur Rückführung eines deutschen Meteorologen vom Edsin Gol.

Gudrun Pausewang hat unter ihrem richtigen Namen Gudrun Wilcke in ihrer Doktorarbeit Fritz Mühlenweg zu den zu Unrecht (fast) vergessenen Autoren guter Jugenliteratur der 50er Jahre gerechnet. Recht hat sie.

Seit Sommer 2012 ist im alten Bahnhof in Allensbach am Bodensee, dem Heimatort von Fritz Mühlenweg, endlich ein Mühlenweg-Museum eingerichtet, dessen Besuch dringend empfohlen wird.

Seine Biografie entnehmen wir der Webseite des Museums in Allensbach:

Biografie Fritz Mühlenweg 1898 – 1961

11. Dezember 1898
Fritz Heinrich Mühlenweg wird als zweites Kind von Ludwig und Elise Mühlenweg (geb. Kornbeck) in Konstanz geboren.

1914
Beginn einer Lehre zum Drogisten in Bielefeld.

1917
Soldat im 1. Weltkrieg in der Ukraine an der Ostfront. Tod seines älteren Bruders Hans.

1918
Soldat in Frankreich an der Westfront mit anschließender Kriegsgefangenschaft in Lothringen.

1919
Flucht aus der Gefangenschaft im September.

1921-1922
Abschluss an der Drogisten-Akademie. Berufsjahre in Mannheim, Frankfurt a. M. und Konstanz. Beginnt zu malen.

1923
Rückkehr nach Konstanz in das elterliche Geschäft.

1925
Tod des Vaters Ludwig Mühlenweg. Fritz Mühlenweg übernimmt die Geschäftsführung.

1927
15 Monate als Rechnungsführer der „Luft Hansa“ in Sven Hedins Expeditionsteam, meist in der Inneren Mongolei in China. Lernt Mongolisch und Chinesisch, fotografiert und malt.

1928
Rückkehr aus Urumqi. In Berlin befristete Verträge mit der „Luft Hansa“. Arbeitslosigkeit, Auswanderungspläne.

1929
Mordfall in der deutschen Wetterstation am Edsin-Gol in der Wüste Gobi. Mühlenweg wird von der „Luft Hansa“ in die Innere Mongolei entsandt. (2. Reise bis Februar 1930).

1931
Als Karawanenführer in einer meteorologischen Expedition in der Wüste Gobi. Seine 3. Reise dauert 16 Monate und Mühlenweg will als Maler in China bleiben.

1932
Im Mai Rückkehr nach Europa mit dem Schiff. Bleibt zunächst in Ravenna und reist dann nach Wien. An der Akademie für Bildende Künste lernt er die spätere Illustratorin und Malerin Elisabeth Kopriwa kennen.

1933
Mühlenweg unterbricht sein Studium, geht nach Beaucaire in Südfrankreich, heiratet dort im September Elisabeth Kopriwa und sie kehren gemeinsam zurück nach Wien.

1934
Tochter Regina kommt in Wien zur Welt.

1935
Mühlenwegs ziehen nach Allensbach. Er hält Vorträge über seine Reisen in der Inneren Mongolei. Das zweite Kind Christian wird geboren.

1936
Beginn der Freundschaft mit Otto Dix und dessen Familie in Hemmenhofen. Das Manuskript des Kinderbuches Nuni wird von Verlagen abgelehnt.

1938
Erste Übersetzungen aus dem Book of Poetry (Shijing). Malerausflüge mit seinem Freund Otto Dix. Das Ehepaar Mühlenweg gründet zusammen mit anderen Künstlern die „Konstanzer Malergruppe 1938“.
Geburt der Tochter Claudia.

1939
Wird im 2. Weltkrieg als Hilfszöllner an der Atlantikküste in Frankreich eingesetzt. Geburt der Tochter Kornelia.

1941
Tod der Mutter Elise Mühlenweg. Geburt des Sohnes Andreas. Rückversetzung aus Bordeaux (bis 1945) zum Zolldienst an den Bodensee. Gemäldeausstellungen in Karlsruhe und Baden-Baden

1944
Seine Übersetzungen chinesischer Gedichte werden vom Hamburger Verleger Dulk angenommen.
Geburt des Sohnes Florian.

1946
Es erscheint Der tausendjährige Bambus. Nachdichtungen aus dem Schi-King. Mühlenweg erneuert die Kontakte zu Mitgliedern der Hedin-Expedition 1927/28.
Katholische Trauung in der St. Nikolaus-Kirche in Allensbach.

1947
Ab diesem Jahr jährliche Teilnahme an der „Singener Kunstausstellung“.

1948
Mit der Währungsreform stockt der Absatz von Bildern. Mühlenweg beginnt eine Mongolei-Erzählung um Großer Tiger und Kompass-Berg.

1949
Seine Mongolei-Erzählung weitet sich zum Roman. Teilnahme an der „Deutschen Kunstausstellung Dresden“.

1950
Geburt der Tochter Sabine.
In geheimer Mission durch die Wüste Gobi erscheint beim Herder Verlag in Freiburg. Bd.1: Großer Tiger und Kompass-Berg Bd. 2: Null Uhr fünf in Urumtschi.

1951
Bestseller-Autor. Ab nun Vortragsreisen im deutschsprachigen Raum, jährlich 6 – 8 Wochen. Mongolei-Erzählungen für Zeitschriften.

1952
Der Roman Tal ohne Wiederkehr erscheint beim Herderverlag in Freiburg. Mühlenweg besucht Sven Hedin in Stockholm. Er arbeitet mit an einem Asien-Geschichtswerk. Big Tiger and Christian erscheint erstmals in Englisch beim Pantheon-Verlag in New York.

1953
Das Kinderbuch Nuni erscheint mit Illustrationen von Elisabeth Mühlenweg. Vorträge in Hamburg und Köln werden vom Rundfunk aufgezeichnet.

1954
Nuni wird als schönstes Kinderbuch ausgezeichnet: „Das Kleine Buch vom Bodensee“. Mühlenweg reist nach Gent und Paris zur Roman-Recherche. Er beteiligt sich an der Ausstellung in Schaffhausen/Schweiz mit dem Titel „ Neue Deutsche Kunst am Bodensee“.

1955
Tod der Familienfreundin Nelly Dix. Mühlenweg erhält den Friedrich-Gerstäcker-Preis für „In geheimer Mission durch die Wüste Gobi“.

1956
Es erscheint „Kasperl mit der Winduhr“, illustriert von Elisabeth Mühlenweg. Mühlenweg erhält den 1. Deutschen Jugendliteratur-Preis für die Übersetzung des Buchs „Der Glückliche Löwe“ von Louise Fatio, überreicht vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss. Radioarbeiten beim NDR. Rundfunk-Lesung aus Big Tiger and Christian bei der BBC.
Im Monat des Ungarnaufstandes unternimmt Mühlenweg seine letzte Lesereise.

1957
Es erscheint „In jenen Tagen“, illustriert von Elisabeth Mühlenweg. Übersetzung: „Turgen der Jäger“ von Nicholas Kalashnikoff. Im März erleidet Mühlenweg seinen ersten Schlaganfall, der einen wochenlangen Krankenhausaufenthalt nach sich zieht.

1958
Der Künstlerbund „Sezession Oberschwaben-Bodensee“ wählt Mühlenweg als Mitglied. Teilnahme an der Ausstellung „Badische Künstler 1958“ in Baden-Baden. Mühlenweg erleidet seinen zweiten Schlaganfall während eines Besuchs bei Julius Bissier in Hagnau.

1959
Ausstellung in Lindau mit dem Titel „ Fritz Mühlenweg – Gemälde, Aquarelle“.

1960
Es erscheint „Der Familienausflug“, illustriert von Elisabeth Mühlenweg.

1961

Es erscheint „Das Schloß des Drachenkönigs“. Chinesische Märchen.

13. September:

Fritz Mühlenweg stirbt an den Folgen seines dritten Schlaganfalls.

15. September:

Elisabeth Mühlenweg stirbt an ihrer langjährigen Nierenerkrankung.

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