Überspringen zu Hauptinhalt

Mongolische Küche

Die mongolische Küche steht nicht gerade in dem Ruf, zu den interessantesten der Welt zu gehören. In einem Land, in dem die Vegetationsperiode gerade mal vier bis fünf Monate beträgt, besteht die Nahrung im wesentlichen aus Produkten der Weidetiere, also Milchprodukten und Fleisch. Diese Produkte werden nach Möglichkeit angereichert mit dem, was das Land sonst noch hervorbringt: Zwiebeln, Knoblauch, Beeren. Es hat in geringem Umfang in der Mongolei immer auch Landwirtschaft in Form von Gemüsebau gegeben, doch war dieser Anbau auf die wenigen ortsfesten Siedlungen beschränkt und für die Nomaden nicht praktikabel. Zucker war nahezu unerschwinglich, Tee und Mehl waren die wesentlichen Lebensmittel, die von den Nomaden eingetauscht wurden.

Im Sommer wurden traditionell die „weißen Speisen“ (Milchprodukte) gegessen, während Fleisch vorwiegend in der kalten Jahreszeit gegessen wurde. Wegen der ständigen Knappheit der Feuerungsmittel ist das Kochen in der Jurte im wesentlichen ein Nebenprodukt des Heizens. Dementsprechend wird auf dem Jurtenofen gekocht. Der heute geläufige Jurtenofen ist realtiv jungen Datums: Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde in den Jurten vorwiegend auf offenem Feuer gekocht.

Die Ernährung der Bevölkerung hat sich im Sozialismus stark verändert: Durch den systematischen Aufbau der landwirtschaftlichen Genossenschaften (Negdel) wurden in nahezu jedem Somon auch Feldfrüchte angebaut; die großen Staatsgüter lieferten Kartoffeln und Getreide für das ganze Land; die soziaistischen Bruderländer lieferten bisher nahezu unerschwingliche Güter wie Zucker und Marmelade.

Die traditionelle mongolische Küche kennt eine Reihe typischer Gerichte, die hier nur kurz vorgestellt werden. Wer sich – auch für die eigene Küche – detaillierter damit beschäftigen möchte, dem sie eine Internetseite empfohlen, die sich darauf spezialisiert hat (Opens external link in new windowAlle Mongolischen Rezepte – Essen wie die Nomaden). Dort finden sich auch Rezepte zum Nachkochen.

Hier seien nur die wichtigsten Nahrungsmittel und Speisen vorgestellt:

Urum

„weisse Butter“: Eingedickte Sahne

Khailmag

süsser Brei aus geröstetem Urum

Airag

vergorene Stutenmilch

Tarag

Joghurt

Isgelen Tarag

Kefir

Mongol Arkhi

leichter Schnaps aus Airag oder Isgelen Tarag

Aruul

Stücke von getrocknetem Quark

Bjaslag

Käse aus Milch von Rind, Yak, Ziege oder Schaf

Eezgii

eingedickte Käsemasse

Buuz

kleine Teigtaschen, in Dampf gegart

Bansh

kleine Teigtaschen, gekocht

Khuushuur

grosse Teigtasche, frittiert

Zuivan

Eintopf mit Gemüse, Fleisch und frischen Nudeln

Guriltai Shul

Nudelsuppe mit Fleisch

Budaatai Khuurga

Reispfanne mit Gemüse und Fleisch

Tschanasan Max

gekochtes Fleisch und Innereien

Uuz

Schafsrücken

Khorkhog

Schafffleisch, mit heissen Steinen in einem Gefäß gegart

Boodog

Murmeltier oder Ziege, mit heißen Steinen im Bauch gegart

Bantan

Mehlsuppe mit Knollen

Borts

Trockenfleisch

Tasalsan Guril

gebratene Nudelstreifen

Suutej Tsai

Milchtee

Banshtai Tsai

Reistee mit Bansh

Tsagaan Arkhi

weißer Schnaps – Wodka

Schar Arkhi

gelber Schnaps – Bier

Gambir

in der Pfanne gebratene Teigfladen

Ul Boov

Sohlenkuchen

Boortsoog

frittiertes Buttergebäck

An den Anfang scrollen