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Lodongijn Tüdew

Tüdew ist einer der bakanntesten Erzähler der modernen Mongolei. Wie bei allen mongolischen Namen wird der Vatersname (Lodon) im Genitiv „lodongijn) dem Eigennamen (Tüdew) vorangestellt. Tüdews Biographie findet sich ausführlich in seinem Wikipedia-Eintrag.

Er ist auf Deutsch ledigilch mit einer Erzählung in dem Sammelband „Erkundungen“ (1976) vertreten sowie mit dem Band „Bekanntschaft mit der Welt“, das 1982 im Verlag „Volk und Welt“ in Berlin in der Übersetzung von Galsan Tschinag erschienen ist.

Diese Bekanntschaft mit der Welt ist das Aufwachsen eines Kindes. Dieses Kind steht dabei auch stellvertretend für die ganze Mongolei, mit der gemeinsam Tüdew aufgewachsen und in die Welt hinausgegangen ist. Ähnlich wie der erste Kultusminister der Mongolei, Erdene Batkhan schon in den 1920er Jahren die unausweichlichkeit der Aneignung der Errungenschaften der Moderne bei Strafe des Untergangs bezeichnet hat, hat es auch Tüdew formuliert. Er, der noch als kind die Schrecken de zweiten Weltkriegs erlebt hat, schreibt: „Doch ich  musste sie [die Welt] kennenlernen, ganz gleich, ob ihr daran lag, mit mir Bekanntschaft zu schließen.“

Im Vorwort schreibt er dazu:

„Ich besaß fünf Waffen. Damit ich viel sah und hörte, waren mir Aug‘ und Ohren zu je einem Paar, und damit ich weniger schwatzte, nur ein Mund gegeben. So bin ich denn wohl gerüstet auf die Reise egangen und nun das dreiungddreissigste Jahr dabei.

Anfangs war mir die Welt wie ein Märchenland vorgekommen. Denn ich hatte sie mit den Augen eines Kindes gesehen. Nun kommt sie mir wie meine Wohnstätte vor. Vielleicht naht der Tag, an dem sie mir vertraut ist, wie die fünf Finger der eigenen Hand!

Möge sich die große Reise der Erkenntnis glücklich fortsetzen!.“

Tüdew, Quelle: Wikipedia
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