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Bestand

Seit Beginn der Wiederansiedlung der Przewalskipferde 1992 wurden insgesamt 89 Tiere durch die ITG ins Takhin Tal gebracht und laufend ausgewildert; durch Treiben der Tiere an zentrale Stellen wird das gesamte Gebiet erschlossen. Viele Fohlen wurden bereits in der Gobi-B geboren, 1998 die ersten im Freiland. Die Tiere haben sich nach fast hundert Jahren in Menschenobhut und einer nicht der Natur angepassten Selektion erstaunlich gut an das neue Klima adaptiert. Die Takhis der zweiten und dritten Generation sind den Neuankömmlingen bereits überlegen. Der momentane Bestand beträgt 87 Takhis.

Höhen und Tiefen in der Bestandesentwicklung

1997 wurde eine erste gut entwickelte Haremsgruppe unter dem Hengst Perun freigelassen. Die Gruppe wurde zur rund 30 km entfernten Shirin Us-Quelle getrieben, von wo sie  umgehend zurückkehrte. Sie dehnte jedoch mit der Zeit ihren Aktionsraum sukzessive nach Süden aus und überlebte den ersten Winter in Freiheit ohne Probleme.

Im Frühling kam Perun vermutlich in einem Sandsturm ums Leben und ein jüngerer Hengst wurde dazugestellt – der im gleichen Jahr ausgewilderte Hengst Pas übernahm jedoch wenig später die Stuten seines jüngeren Rivalen. Diese Grossgruppe war recht erfolgreich und zog im folgenden Jahr die ersten drei Fohlen gross.Ein erster wichtiger Schritt in der Wiederansiedlung!

1999 wurde erstmals eine Junggesellengruppe in die freie Wildbahn entlassen. Die zwei- bis vierjährigen Tiere sollten ein soziales Auffangbecken für andere junge Hengste bilden. Wie erwartet wurden im Sommer 2000 zwei verdrängte Hengste aus Pas‘ Gruppe von den Junggesellen aufgenommen.

Im gleichen Sommer erreichte der freilebende Takhi-Bestand einen vorübergehenden Höchststand von 47 Tieren; 14 Fohlen wurden geboren und aufgezogen, acht davon in freier Wildbahn.

Im darauf folgenden Winter 2000/2001 folgte der Einbruch. Nach einem trockenen, kargen Sommer erlebte die Mongolei den kältesten Winter seit 50 Jahren mit Schneestürmen und Temperaturen bis minus 50°C. Auf der Suche nach Nahrung näherten sich die Takhis den menschlichen Siedlungen, dabei steckten sich Tiere der Pas-Gruppe bei Hauspferden mit der Krankheit „Druse“ an. Um Verluste durch den ausserordentlich kalten Winter zu verhindern trieben unsere mongolischen Mitarbeiter die Gruppen ins Gehege zurück, wo leider weitere Tiere angesteckt wurden und starben.

Insgesamt kamen in diesem aussergewöhnlichen Winter 25 Tiere, also rund 40% des Bestandes ums Leben.

über hundert Takhis

Im Winter 2007 starb der älteste Leithengst ‚Pas‘. Die Stuten aus seinem Harem wurden in der Folge auf mehrere Gruppen aufgeteilt. Dies war mit einiger Unruhe verbunden, mittlerweile hat sich die Situation jedoch stabilisiert. Aktuell umfasst der Takhibestand 115 Tiere. Sie verteilen sich auf 9 Haremgruppen und vier Hengstgruppen. Die Haremgruppen umfassen zwischen 6 und 16 Takhis, die Hengstgruppen zwischen 1 und 12 Takhis. 76 dieser 115 Tiere wurden in der Gobi geboren. Fünf davon sind bereits Leithengste, die restlichen vier Leithengste in der Gobi B sind aus Zoos ausgewilderte Tiere: Je einer stammt aus Neusiedl (AUT) respektive dem Tierpark Berlin (D) und zwei aus dem Wildpark Langenberg (CH). Besonders erfolgreich entwickelt hat sich in den letzten zwei Jahren die Haremgruppe, die 2005 weiter im Westen an der Quelle Takhi-Us ausgewildert worden ist. Ursprünglich bestehend aus einem Hengst und sieben Stuten, ist sie bereits auf 15 Tiere angewachsen. Von den drei Hengsten, die im Herbst aus Hustai-Nuuru in die Gobi gebracht wurden, ist einer in die grössere Junggesellengruppe integriert und beiden anderen ziehen zu zweit umher.

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