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Oyu Togoi – der Jadehügel

In der Südgobi befinden sich die vermutlich größten Rohstoffvorkommen der Mongolei. Steinkohle im Tagebau in den fünf Hügeln (Tarwan Togoi), die vielleicht weltgrößten Kupfervorkommen beim Jadehügel (Oyu Togoi) und eine Vielzahl noch nicht weiter erschlossenen Erzvorkommen haben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom ausgelöst.

Umgeben vom derzeit weltgrößten bekannten Steinkohlevorkommen in der Südgobi liegt Oyu Togoi, der Jadehügel. Hier wird die wahrscheinlich dann drittgrößte Kupfer- und Goldmine der Welt erschlossen, um spätestens 2013 mit einer gigantischen Produktion zu beginnen. Die Ausbeutung der Bodenschätze ist für ca. 40 Jahre projektiert, wobei eine Spitze im siebten Jahr, also um 2020 erreicht werden soll. Diese Zeitspanne reicht also bei weitem nicht aus, um mit weiteren und höherwertigen Infrastrukturmaßnahmen Schritt zu halten wie  Schulen und Hochschulen, dem Aufbau weiterverarbeitender Industrie etc.Möglicherweise wird selbst die geplante  Bahnlinie erst dann fertiggestellt, wenn der große Boom schon wieder vorbei sein wird.

 Mittlerweile ist die Produktion in Tarwan  Togoi aufgenommen und Oyu Togoi steht unmittelbar vor der Eröffnung. Gigantische Infrastrukturmaßnahmen sollen die Gegend weiter erschließen. Tausende von Familien sollen angesiedelt werden, in Dalandzadgad soll ein internationaler Flughafen aufgebaut werden, eine geplante Eisenbahn nach China ist erst einmal auf die lange Bank geschoben, Erholungszentren für die Bergbauarbeiter sind in Planung usw.

Wer von diesen Vorkommen aber profitieren kann, ist ein Gegenstand zäher Kämpfe. Ursprünglich hatte die mongolische Regierung in den 90er Jahren Schürfrechte zum Schleuderpreis verkauft, um die Probleme der Nachwendezeit zu finanzieren. Insbesondere das Konsortium Ivanhoe, an der der Rohstoffmulti Rio Tinto mehrheitlich beteiligt ist, hat sich Schürfrechte in riesigen Gebieten gesichert (siehe Karte). Mittlerweile geht es angesichts der Vorkommen um die Aufteilung der Gewinne. Konkret steht die Frage im Vordergrund, wie groß der ausländische Anteil an den Gruben sein soll und wann die ausländische Beteiligung enden soll.

Entscheidend für die nachhaltige Entwicklung des Landes wird aber sein, ob die Mongolei ein politisches Konzept entwickelt, wie dieser Reichtum an Rohstoffen im Land selbst genutzt werden kann, um den Menschen im Land eine Zukunft zu sichern. Dies würde bedeuten, dass die Einnahmen aus dem Rohstoffabbau in den Aufbau von um Schulen, Infrastruktur, Gesundheitsversorgung, Sozialwesen usw. investiert würden. Derzeit hat es den Anschein, als seien solche Perspektiven nur wenig entwickelt.

Die Karte zeigt die Lagerstätte, umringt von den Kohlegruben ringsum und in nur 50 Kilometer Entferung von der chinesischen Grenze.

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