Tavan Tolgoi
Insgesamt 6,4 Milliarden Tonnen Steinkohle können in der Südgobi bei den „fünf Hügeln“ im Tagebau abgebaut werden. Bekannt ist das Vorkommen schon seit den Erkundungsarbeiten sowjetischer und deutscher Geologen in den 60er Jahren. Aber erst 2011 wurde mit einem Abkommen mit der wesentlichen chinesischen Gesellschaft Peabody / Shenhua Energy eine groß angelegt Förderung eingeleitet.
Allerdings sind in der CORONA-Krise die Exporte der Kohle nach China stark rückläufig und auch schon davor waren viele der Besitzer dieser LKWs – alles privat finanzierte kleine Einzelunternehmer – wenig beschäftigt. China setzt seine Energiezukunft weitgehend auf Atomenergie, auch wenn die dafür geplanten Reaktoren französischen Typs weltweit noch so gut wie nicht im Einsatz sind. Es könnte also sein, dass dieses Kohlevorkommen in Zukunft schnell an Wert verliert, und damit die mongolischen Hoffnungen, über dies Vorkommen Zukunftsinvestitionen zu tätigen, enttäuscht werden.
Auch die seit langem geplante Kohleverflüssigung kommt nicht so recht vom Fleck. Dieses Verfahren ist extrem teuer und umweltbelastend, für ein Land wie der Mongolei mit kaum anderen energierohstoffen aber durchaus erwägenswert.
Auf chinesischer Seite hat Shenhua Energy schon eine Bahnstrecke von Baotou bis an die mongolische Grenze gebaut. Der Plan, diese Strecke auf mongolischer Seite zu ergänzen (die Deutsche Bahn hatte das Porjekt sccon fast „in der Tasche“), wurde aufgrund mongolischer Proteste („chinesische Ausbeutung“) erst einmal verzögert. Der damalige Porjektsteckbrief der Deutschen Bahn ist hier zu finden…
Stattdessen fahren heute jeden Tage hunderte von LKW voller Steinkohle in Richtung China.
Verbunden mit der Eröffnung der Steinkohlegrube ist ein ehrgeiziges Entwicklungsprojekt. Mehrere tausend Mongolische Arbeiter sollen in der Südgobi angesiedelt werden. Der Gemüseanbau soll weiteren Familien Arbeit und Einkommen verschaffen. Vor Ort soll eine Kohleverflüssigungsanlage (evtl. in Zusammenarbeit mit Krupp-Atlas) aufgebaut werden, um die Abhängigkeit von Ölimporten zu verringern. Ein umfangreiches Eisenbahnnetz soll die Mongolei erschließen. Ein offizieller Bericht über die Pläne ist hier zu lesen…..