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Infrastruktur

Die Infrastruktur der Mongolei ist – und schon dies ist ein Euphemismus – unterentwickelt. Außerhalb der Hauptstadt gibt es schon ziemlich bald kaum noch asphaltierte Straßen.

Von Norden führt die große Nord-Süd-Magistrale von Kjachta über Ulanbaatar bis an die chinesische Grenze. Neben der Straße verläuft der nach Peking führende Abzweig der Transsibirischen Eisenbahn. Von dieser Eisenbahnstrecke führt eine Stichstrecke zum Kupferkombinat in Erdenet. Eine weitere Eisenbahnlinie bindet den Osten der Mongolei an Russland an. Über diese Bahnstrecke konnte die russische Armee im Juli/August 1945 ihre Truppen an die Ostgrenze der Mongolei schaffen, um die japanische Nordarmee gemäß den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz zu besiegen.

Die in der sozialistischen Epoche geschaffenen Strukturen sind heute weitgehend verfallen. Die wenigen asphaltierten Straßen sind kaum zu benutzen. Das ehrgeizige Projekt der „Milleniumtrasse“ von Osten nach Westen hinkt erheblich selbst hinter dem pessimistischsten Plan hinterher.

Die Flugplätze der Aimaghauptstädte werden nur noch teilweise genutzt. Allerdings wird der Flugplatz von Dalanzadgad in der Gobi als dem Bergbauzentrum ausgebaut, um auch mit großen Jets landen zu können.

Erfolgreich wurde das Telefonnetz modernisiert. Die großen RIchtfunkstrecken, die die Zentren mit der Hauptstadt verbinden, werden ergänzt durch mobile Telephonie. Nahezu jeder Nomade kennt in seinem Weidegebiet mindestens eine Stelle, von der aus er mit seinem Handy die Kinder in der Hauptstad oder die Kaschmirbörse in Peking erreichen kann. In jeder Jurte hängt das Telephon am Dach und die Batterien werden solar aufgeladen.

Nahezu jeder Somon ist heute mit Glaskabel an die Bezirkshauptstadt und damit an die Hauptstadt angebunden. Internet ist heute zumindest in den Städten flächendeckend möglich. Neben den Straßen und Pisten sieht man noch immer die Spuren dieses Projekts. Wie ein Band oder Wühmaustunnel ziehen sich die zugeschütteten Gräben dieses Projekts neben der Straße dahin.

Heute bestehen Pläne, das Eisenbahnnetz der Mongolei großflächig zu erweitern. Die Nord-Süd-Linie soll durch eine Ost-Westlinie ergänzt werden, die sich an den Enden fächerförmig verzweigt. Im wesentlichen soll durch diese Bahn der Transport der Bodenschätze ökonomischer erfolgen als durch den LKW-Transport. Die Bergbaueinnahmen sollen dieses Infrastrukturprogramm finanzieren. Ob allerdings diese optimistischen Zeitangaben der Realität standhalten werden, ist mehr als fraglich. Zur besseren Lesbarkeit steht die Karte auch zum  download bereit.

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