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Gemüse in der Datscha

Im Jahr 2006 besuchten wir im Nordosten von Ulanbaatar eine Mongolin in ihrem Jurtengrundstück. Dort hatten sich mehrere Familien zusammengeschlossen, um Gemüse auf ihren Grundstücken anzubauen. Derartige Projekt wurden Anfang des Jahrtausends von der Regierung gefördert. Die von uns besuchte Siedlung hatte einen eigenen Brunnen gegraben und förderte in den vier bis fünf angeshclossenen Grundstücken Beete und Gewächshäuser. Wie überall in der Mongolei ist der Boden selbst sehr fruchtbar. Gemüse gedeiht dort hervorragend, wenn drei Bedingungen zusammenkommen:

  • Genügend Bewässerung unter Vermeidung von Versalzung des Bodens
  • Schutz vor dem Wind, der die aufgebrochene Erde verbläst.
  • Erzeugung eines günstigen Mikroklimas

Die beiden letzten Bedingungen werden durch die Einzäunung der Grundstücke mit einem dichten Bretterzaun erreicht.

In der Siedlung wuchs alles an Gemüse, was nur denkbar ist: Tomaten, Gurken, Paprika, Bohnen, Sanddorn usw. Selbst ein Hühnerstall konnte betrieben werden und die Hühner aus den Erzeugnissen gefüttert werden. Ein einfaches Gewächshaus dient dazu, schon früh im kurzen mongolischen Sommer ausriechend Wärme für die jungen Triebe herzustellen.

Im darauffolgenden Jahr erreichte uns ein Hilferuf. Eine leistungsfähigere Pumpe war vonnöten. Zum einen wollte sich die Kooperative der Datschenbewohner ausweiten; mehr Familien wollten sich anschließen. Zum anderen aber musste das Wasser aus immer größerer Tiefe heraufgepumpt werden, weil in UlanBaatar der Grundwasserspiegel wegen des immens wachsenden Wasserverbrauchs der Hauptstadt dramatisch sinkt.

Der Wassermangel ist heute eines der drängendsten Probleme nicht nur des Gemüseanbaus, sondern der rapide wachsenden Hauptstadt insgesamt.

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