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Gemüseanbau im ehemaligen Staatsgut „Ernst Thälmann“ in Bor Nuur

Etwa 50 Kilomoter nördlich von UlanBaatar liegt etwas westlich der Hauptstraße der Somon Bor Nuur (Brauner See). Der Ort war Standort eines der größten Staatsgüter in der sozialistischen Zeit. Betreut durch die LPG „Ernst Thälmann“ in Wasmannsdorf bei Berlin wurde hier Gemüse und insbesondere Kartoffeln für die Hauptstadt angebaut und in mehreren großen Ställen Milchwirtschaft mit weit mehr als 1000 Kühen betrieben. Mehrere Hundert DDR-Pioniere waren hier eingesetzt. „ET“ (Ernst Thälmann) war auch das Brandzeichen für die hier lebenden Pferde.

Nach der Wende verfiel das Staatsgut. Das Vermögen wurde privatisiert, die beheizten Ställe wurden aufgegeben und verfielen, ebenso das Heizkraftwerk. Dieser Verfall war eine der Ursachen für die Hungerjahre in den 90er Jahren in der Mongolei.

Bei uneserem Besuch in Bornuur im Jahr 2008 konnten wir wieder eine Großgärtnerei entdekcen, die in großen Gewächshäusern wieder Gemüseanbau betrieb. In den Gärten der Bewohner, teilweise ehemalige Negdel-Mitarbeiter (Negdel ist die mongolische Bezeichnung für die sozialistische Genossenschaft; wörtlich übersetzt heiß Negdel „Verein“) gedieh wieder Gemüse. Die ehemalige Sommerweide des Milchkühe wurde wieder kommerziell für die Milchwirtschaft genutzt. Von den ehemals ca. 20 Melklständen waren vier wieder mit Melkmaschinen in Betrieb. Ein „Suni Baischin“ (Milchhütte) diente als Molkerei.

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