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Die  Staatsgüter der Volksrepublik

Der Anbau von Feldfrüchten war in der Mongolei lange Zeit nicht üblich. Das „Aufreissen“ des Bodens war schon in vor-buddhistischer Zeit religiös tabuisiert. Allerdings gehört Gerste schon immer zur Ernährung in Tibet und der Mongolei. Sie wird zu grobem Mehl gemahlen und zu einm nahrhaften Getreidebrei „Tsamba“ verrührt.

Ackerbau und mobile Viehhaltung schließen sich weitgehend aus: So erfuhren wir von einer Viehhalterin, dass sie in der Volksrepublik Gemüsebau studiert hätte, dieses Wissen nun aber leider nicht mehr einsetzen könne. dies läge daran, dass sowohl in der Viehhaltung als auch dem Gemüsebau das Frühjahr die Zeit des größten Arbeitsanfalls sei. Sie müsse sich dann um die neugeborenen tiere kümmern und habe keine Zeit für das Bestellen der Felder.

Neben diesem Widerspruch ist auch die Mongolei nur in wenigen Gegenden für die Feldwirtschaft geeignet, die eine Mindestregenmenge von 300 mm im Jahr verlangt. So befinden sich die Standorte der staatsgüter auch vor allem im eher wasserreichen Norden.

In der Volksrepublik wurde versucht, den Anbau von Feldfrüchten in staatlichen Gütern (vergleichbar den Sowchosen der Sowjetunion) zu betreiben. Es gelang, die Versrogung der Bevölkerung mit Getreibe und Gemüse aus eigener Produktion zu versorgen – wenn auch mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Böden. Hier wurde – wie in der Sowjetunion, aber auch in anderen ariden Gebieten der Erde wie den USA westtlich des 100. Längengrades durch falsche Nutzung die Erossion vorangetrieben.

Die Staatsgüter wurden nach der Wende 1990 privatisiert. Die meisten wurden aufgegeben. An einigen Standorten haben sich privatiwrtschaftliche Gesellschaften gegürndet und erneut eine landwirtschaftliche Produktion begonnen.

 

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