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Pferde

Die Pferdezucht hat neben der Schafhaltung, die den Grundanteil der Ernährung für die Bevölkerung und die Rohstoffbasis für den Export darstellt, eine hohe Wertschätzung. Dabei steht nicht der ökonomische Nutzen, sondern der ideelle Wert im Vordergrund.

Zu allererst dient das Pferd als Reittier. Für den täglich hinter der Herde einher reitenden Hirten ist das Pferd tagsüber alleiniger Begleiter, Freund, Helfer und Retter in der Not. Da die Pferde kein Kraftfutter erhalten, sind sie im Winter oft schon nach einem Tag für weitere Arbeiten zu erschöpft, so dass ein Hirte immer mehrere Reitpferde benötigt. Dies erklärt auch die große Zahl der weidenden Wallache, deren Nutzen sich erst im Winter als Reittier zeigt. Doch diese Bedeutung des Pferdes geht stark zurück. Es setzt sich immer mehr die Beweidung der Herden vom Motorrad aus durch.

Etwa 25 Stuten bilden eine „Hengstherde“. Alle anderen Hengst werden kastriert und als Wallache geritten oder als Schlachttiere verkauft,. Gute Stuten bringen neben der Milch für die Fohlenaufzucht eine Leistung von 1.200 – 1.700 l pro Jahr bei drei- bis fünfmaligem Melken am Tage. Die Trächtigkeitsrate beträgt etwa 60 – 65%. Die im Juni abfohlenden Stuten werden grundsätzlich gemolken und die Milch zu dem Nationalgetränk „Ajrag“ (Kumys) verarbeitet.

In den ländlichen Gebieten dienen die Pferde nicht nur als Fortbewegungsmittel für die Hirten sondern sind auch Hauptbeförderungsmittel für die Familien. Von den in der MVR gegenwärtig existierenden zwei Millionen Pferden sind ca. 10 – 20 % eingeritten. Als Zug- und Lasttiere werden Pferde nur in sehr begrenztem Umfang genutzt, dazu dienen vorwiegend Ochsen oder Kamele.

Von der Rasse her handelt es sich um das kleine, sehr zähe und genügsame Mongolenpferd, ein Nachfahre des noch vor nicht all zu langer Zeit im Gebiet der Mongolei lebenden Urpferdes (Mongolisch: Tax´). In Europa wurde das Tax´ nach seinem angeblichen „Entdecker“ als Przewalski-Pferdes benannt (Przewalski war derjenige, der den ersten geschossenen Balg eines Tax´ ins westliche Ausland gebracht hat).

Auch heute noch genießt der Falbe mit Aalstrich wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Tax´ bei den Mongolen größte Hochachtung und wird in Liedern und Versen besungen.

Pferdefleisch wird nur im begrenzten Umfange gegessen, vornehmlich in Gebieten des Westens, in dem überwiegend Kasachen wohnen. Außerdem sind Pferdefleisch und Pferdehaar hochwertige Exportprodukte.

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