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Die Zukunft der Viehhalter

Die Wende in der Mongolei zur Marktwirtschaft hat die ökonomische Situation der Viehhalter in extremer Weise beeinflusst. Seit 1960 waren sie Mitglieder der Genossenschaften (Negdel) mit großem Anteil an eigenem Vieh, mit umfangreichen Sozialleistungen, festem Gehalt,  Rentenansprüchen, einem entwickelten Schulsystem usw. Mit der Wende wurden die Negdel aufgelöst, das Vermögen verteilt und die Mitglieder auf sich alleine gestellt.

Faktisch bedeutete dies für den größten Teil der Landbevölkerung einen Rückfall in die Subsistenzwirtschaft. Die Kinder gingen nicht mehr zur Schule, die Rentenansprüche sind faktisch vernichtet, für viele Jugendliche der Wendezeit war keine Berufsausbildung mehr möglich. Das wesentliche, was den Menschen blieb, waren die Tiere und deren Produkte, die für einige Jahre das Überleben sicherte.

Welche Perspektive aber für die Viehhalter auf dem Land heute bestehen kann, ist bis heute unklar.

Nikola Rass hat um die Jahrtausendwende vor allem im Dsawxan-Aimak Untersuchungen durchgeführt, ob eine neue Form von Genossenschaft eine Perspektive für die Viehhalter der Mongolei bieten kann. Ihre Untersuchungsarbeit ( Chancen und Grenzen von Genossenschaften in Transformationsländern unter besonderer Berücksichtigung der mobilien Tierhaltung untersucht am Beispiel der Mongolei) fand im Rahmen eines GTZ-Projektes statt.

Einer der besten Kenner des modernen Nomadentums in der Mongolei ist Prof. Joerg Janzen von der Freien Universität Berlin. Prof. Janzen war seit 2001 mehrere Jahre an der Nationalen Universität der Mongolei (NUM) in Ulaanbaatar. Mit Zustimmung des Verlags dürfen wir seinen Aufsatz ( Wandel und Kontinuität in der mobilen Tierhaltung der Mongolei), den er gemeinsam mit Prof. Cambyn Bazargur verfasst hat, hier verwenden.

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