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Filzmanufaktur im Bogd Sum

Der Bogd Sum ist im südlichen Bayankhongor Aimag am Tuuin Gol, einem der aus dem Khangai kommenden Flüsse, der in regenreichen Jahren den Orog Nuur, einen der abflußlosen Salzseen der Gobisenke speist. 2010 war ein solches regenreiches Jahr; der Fluß hatte eine Tiefe von bis zu eineinhalb Metern und lud zum Baden in der ansonsten nahezu regenlosen Gegend. Und in Bogd tut sich etwas: Gestützt auf einen 5-Jahres-Plan zur Entwicklung des Aimags und großer Unterstützung durch Gelder von „World Vision“ wird im Somon gebaut. Die neuen Häuser haben alle ein ausgebautes Dachgeschoss. Einige Gärtnereien mit Tropfbewässerung sind im Entstehen, angeblich soll es mechanische Werkstätten geben, ein Projekt zur Produktion von traditioneller Kleidung usw. Und eben eine Filzmanufaktur, die in einem alten  Futtermittelgeäbude aus ehemaligen Genossenschaftzeiten untergebracht ist.

Diese Filzmatten eigenen sich vor allem zur Isolation der Jurten. Zum „Betrieb“ einer normalen Jurte wird pro Jahr die Wolle von etwa 30 Schafen benötigt. Soll der Filz aber zu etwas anderem verwendet werden, etwa als Decke oder Teppich, so muss die Struktur verstärkt werden; sonst würde der Filz relativ schnell wieder auseinanderfallen. Aus dieser Notwendigkeit hat sich die Kunst des Filzstickens entwickelt, die es je nach Volksgruppe und Gegend zu einer enormen Vielfalt von Mustern gebracht hat.

In der Gegend um Bogd Sum gibt es eine Reihe von Ails (Jurtensiedlungen), in denen diese Kunst des Filzstickens ausgeübt wird

Die Filztrommel in Bogd; Copyright 2010 Sabine Haluszka-Seidel

Fertige Filzmatten im Bogd Sum; Copyright 2010: Sabine Haluszka-Seidel

Der Autor, unser Dolmetscher, der Produktionsleiter und der stellvertretende Bürgermeister von Bogd vor der Filzproduktion, Copyright 2010: Sabine Haluszka-Seidel

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